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„Der Elefantenmensch – Ich bin ein Mensch!“

Datum:
Termin: 4.7.25 19:00 - 21:00
Ort:
Em Depensiefen 4
51766 Engelskirchen-Osberghausen

HERZLICHE EINLADUNG ZU EINEM BERÜHRENDEN THEATERSTÜCK!
Von Martin Kuchejda - für Maximilian Osterritter

„Der bedauernswerte Elefantenmensch“ – halb Mensch, halb Tier – hat wirklich gelebt: Joseph Carey Merrick (1860-1890). Noch heute werden sein Skelett und seine wenigen Habseligkeiten im London Hospital aufbewahrt – und "the greatest freak of nature" so in gewisser Weise auch über seinen Tod hinaus immer noch „ausgestellt“. Eingesperrt in seinem missgebildeten Körper und zur Schau (s weg) gestellt, erst in schäbigen Jahrmarktsbunden, dann in düsteren Anatomie-Theatern des viktorianischen Zeitalters, fristete er sein Leben zwischen gaffender Verachtung und wissenschaftlicher Neugier, bis er als Lieblingskind der High Society in den Londoner Salons herumgereicht wurde. 

Merrick litt an einer chronisch fortschreitenden Krankheit. Heute geht man davon aus, dass er unter dem sogenannten Proteus-Syndrom litt: ein übermäßiges unregelmäßiges Haut-, Knochen- und Fleischwachstum, was zu schwersten Missbildungen und damit einhergehend zu sozialer Aussonderung führte – und das bei wachem Geist. 

Merrick, hinter dessen ausdruckslosen Gesichtszügen wohl niemand einen empfindsamen, gebildeten Geist vermutete, gab ein Beispiel für das Aufrechterhalten der menschlichen Würde in einer schier aussichtslosen Situation. (hier würde ich kürzen) Er steht für eine Änderung der Haltung gegenüber Menschen, die aus der Norm fallen und erzielte als Behinderter, der als Mensch akzeptiert wurde, einen Durchbruch.(hier ist ein Leerzeichen zu viel) Berühmt wurde sein Fall durch Adaptionen im Film (das Meisterwerk von David Lynch), im Theater oder Musical (mit David Bowie oder Bradley Cooper) oder in der Literatur („Die Blinden und der Elefant“). Nicht zuletzt tanzte Michael Jackson mit dem Elefantenmenschen in dem Video zu seinem Song „Leave me alone“. 

Die Uraufführung von „Ich, Joseph Carey Merrick, der Elefantenmensch“ fand am 12. April 1989 in der BROTFABRIK Bonn statt. Die Erstaufführung der Neubearbeitung, die auf Merricks Autobiographie, den Erinnerungen seines Arztes Sir Frederick Treves und dem Standardwerk von Howell und Ford fußt, wurde am 26. Oktober 2024 in der Halle32 gegeben. Am 4. April wird das Ensemble rund um den Bergisch Gladbacher Puppenspieler Gerd-Josef Pohl als Joseph Carey Merrick auch in der Culturkirche in Osberghausen zu Gast sein.

Mitwirkende:

Merrick – Gerd-Josef Pohl
Ross/Treves- Dirk Loh
Violett/ Kendall/ Prinzessin Alexandra- Kathleen Wojahn

Regie/Licht/Ton: Martin Kuchejda
Musik/Orgel: Gerit Rupe-Kuchejda
Figurenbau: Ulrike Oeter
Graphik: Ralf Marczinczik

Der Autor:

Martin Kuchejda wurde 1957 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Neue und Mittlere, Alte Geschichte an der Universität zu Köln. 1986 schloss er das Studium mit dem Magister Artium ab. Während des Studiums arbeitete er als Requisiteur beim Circus Roncalli (1980) und absolvierte eine Hospitanz beim WDR-Fernsehspiel (1983). 1987 begann sein beruflicher Werdegang als Öffentlichkeitsdramaturg an der Werkstattbühne Düsseldorf. 1988 wechselte Kuchejda ins Kulturzentrum Brotfabrik nach Bonn und übernahm die künstlerische Leitung im Theaterbereich. Ab 1989 leitete er das Kulturzentrum Bruno-Goller-Haus in Gummersbach. Im Jahr 2011 wurde er in den Vorstand des Kulturbetriebs der Stadt Gummersbach AöR berufen. Seit 2013 leitet er das Gummersbacher Veranstaltungszentrum Halle 32. Seine Arbeit als Autor umfasst zahlreiche Theaterstücke, Kriminalromane, Sachbücher und Songtexte. Martin Kuchejda führte zudem vielfach Regie bei Theater- und Musicalproduktionen.

Die Darstellerin/ die Darsteller:

Dirk Loh:

Dirk Loh war auf den Spuren des Turiner Grabtuches unterwegs, debütierte in der Musical-Produktion „Hagen von Tronje“, war der skurrile Versicherungsvertreter in Joachim Kottmanns „Socken im Kühlschrank“, war der Wolf in „Märchenzeit“ und durfte in „Ein Fest fürs Leben“ mit Christoph Maria Herbst mitfeiern. Dirk Loh ist halt vielseitig und auf vielen Bühnen zu Hause. 

Gerd-Josef Pohl:

Puppenspieler, Schauspieler und Rezitator. Spross einer Bonner Künstlerfamilie: Sein Onkel beispielsweise war der der Kabarettist und Schauspieler Maximilian Osterritter, Darsteller des "Elefantenmenschen" Joseph Merrick in der Inszenierung von 1989 (Regie bereits damals: Martin Kuchejda). Pohl trat und tritt in zahlreichen Theaterinszenierungen auf (u.a. "Faust", "Der kleine Prinz", "Nosferatu"), in Literaturprogrammen (z.B. mit Texten von Edgar Allan Poe, Franz Kafka oder Oscar Wilde) und - wenn auch nur noch sehr selten - in Film- und Fernseharbeiten. In Bergisch Gladbach leitet er seit 2009 das Theater im Puppenpavillon sowie als Reisetheater die Piccolo Puppenspiele und die Eremos-Literaturbühne. 

Kathleen Wojahn:

Geboren 1981 in Gera, pädagogische und lerntherapeutische Ausbildung, Weiterbildung zur Theaterpädagogin, Durchführung verschiedener Theater- und Musicalprojekte an Schulen mit Schwerpunkt: Kinder mit Förderbedarf, Arbeit mit Vorschulkindern und interkulturelle Projekte an der Kreativitätsschule Bergisch Gladbach, Mitwirkung beim Musical-Projekt-Oberberg (Darstellerin und Regie). Darstellerin in „A Night on Broadway“. Co-Regie bei der Rockoper „Sonnenmarsch“. Arbeitet zurzeit an der Inszenierung von „Das Familienfest II“ mit Martin Kuchejda.

 

+CulturKirche Oberberg

Em Depensiefen 4
51766 Engelskirchen
Eintritt: frei, Imbiss inklusive
Ansprechperson: Patrick Oetterer - 015201642051
Kooperation: Kath. Bildungswerk im Oberbergischen Kreis,
                     Halle32
                     Kreissparkasse Engelskirchen