„Wir machten sie (Maria) und ihren Sohn (Jesus) zu einem Zeichen für die Weltenbewohner.“ (Sure 21,91)

Maria als Band zwischen den Religionen Christentum und Islam
In der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils heißt es, dass die Muslime Jesus als Propheten ehren und diese Ehre auch seiner jungfräulichen Mutter zukommen lassen. Wie in der Bibel bringt Maria im Koran mit ihrem ganzen Dasein Gott zur Sprache. Maria ist Christen und Muslimen Vorbild an Frömmigkeit und Demut sowie Ermutigung im Glaubenszeugnis. Als eine vollkommene Heilige ist sie ein Biotop des Heils für unsere Zeit in der Begegnung von Christen und Muslimen.
In der Culturkirche Osberghausen schaut Günter Riße, Professor für Fundamentaltheologie, aus interreligiöser und theologischer Perspektive auf Maria, die Mutter Jesu, in den beiden Weltreligionen.
Jesus und Maria spielen im Islam keine Rolle? Weit gefehlt: Tatsächlich misst der Koran den beiden Figuren eine herausragende Bedeutung zu und nennt Jesus sogar "Wort Gottes". Bei näherer Betrachtung zeigen sich noch andere ungeahnte Verbindungen zwischen Christentum und Islam.
„Gott verkündet dir ein Wort von sich. Sein Name sei: Christus Jesus, Sohn der Maria." Der Verkündigungsruf des Engels ist uns allen vertraut – und doch klingt er für christliche Ohren irgendwie ungewohnt. Kein Wunder, immerhin stammt der zitierte Vers nicht aus der Bibel, sondern aus dem Koran. Denn, was unter Christen vielleicht wenig bekannt ist: Auch im heiligen Buch des Islam spielen Jesus und Maria eine prominente Rolle.
Auch Maria genießt im Islam großen Respekt: Sie ist die einzige Frau, deren Name im Koran erwähnt wird, der heiligen Schrift der Muslime. Außerdem berichtet der Koran sowohl von der Verheißung Gottes als auch von der Geburt Jesu. Im Koran in Sure 3 wird Maria als die besonders erwählte Frau beschrieben. Sie ist die Mutter von Jesus – der im Islam nicht als Gottes Sohn angesehen wird, aber als einer der großen Propheten. Damit ist seine Mutter Maria das Symbol für die Offenheit der Seele. An ihr, so sagt es Sure 19, zeigt sich die Barmherzigkeit Gottes.
Gerade in den Darstellungen Jesu und seiner Mutter finden sich zahlreiche Berührungs-punkte zwischen Christentum und Islam, die den beiden Religionen helfen können, sich gegenseitig besser kennenzulernen – und ein tieferes Verständnis der eigenen Überzeugungen zu gewinnen.
Am Ort des ehemaligen Wohnhauses Marias in Ephesus wird Maria sogar von Christen und Muslimen als eine Art Heilige verehrt. Was bedeutet diese Stellung Mariens im Koran für die Begegnung von Christentum und Islam? Auch darauf wird der Prof. Günter Riße eingehen, der sich intensiv mit diesen Fragen befasst hat.
+CulturKirche Oberberg
Em Depensiefen 4
51766 Engelskirchen
Eintritt: frei, Imbiss inklusive
Ansprechperson: Patrick Oetterer - 015201642051
Kooperation: Kath. Bildungswerk im Oberbergischen Kreis